Freitag, 4. Mai 2012

Höhentraining ohne Training

Manche Sportler bezahlen ein Heidengeld, um ein Höhentrainingslager absolvieren zu können. Ich habe auch einiges investieren müssen, um in die entsprechende Höhe zu kommen, aber mit Training war absolut nichts möglich. Wir unternahmen ein paar Wochen vor dem Leipzig-Marathon eine Rundreise durch Südamerika, wo wir unter anderem auch eine Woche in Höhen von 3400 bis 4300 m zu brachten. Schon allein bei dem Gedanken daran, in dieser wahrhaft dünnen Luft richtig laufen zu müssen, verfiel ich in hektische Schnappatmung, zumal auch absolut keine Höhenanpassung erfolgen konnte. Schon der Aufstieg in die erste Etage des Hotels erwies sich von der Belastung her eher wie der Fockeberglauf, mit durchaus vergleichbaren Pulswerten. Aber, müsste es denn dann nicht so sein, dass Sportler, die sehr häufig in diesen Höhen (Anden, nicht Fockeberg) trainieren können, allen Flachländlern davon spurten? OK, die Äthiopier habe auch ihre Hochebene, aber so hoch ist die doch auch nicht. Geht der Landesrekord der Peruaner mit einer 2:11 durchaus noch als tolle Leistung, kann man das vom bolivianischen Rekord mit 2:17 eigentlich nicht behaupten. Woran also liegt dieses Dilemma? Ich habe da so lange drüber nachgedacht, bis ich wieder auf Meereshöhe und damit der Höheneffekt hinüber war. Naja, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Das gilt im Übrigen auch für den Leipzig-Halbmarathon, wo ich mir so viel Zeit gelassen habe, dass anschließend die Schlangen vor dem Bierstand so lang waren, dass ich es dann doch bei Apfelschorle belassen habe.