Dienstag, 25. Mai 2010

Bratwurstnotstand in Thüringen

Da läuferisch bei mir eher nicht viel geht, muss ich mich halt anderen Themen des Alltags widmen, damit hier im Blog nicht zu viele Spinnweben herumhängen.

Ich widme mich ja unter anderem zwei Hobbys, die eigentlich nur schwer miteinander zu vereinbaren sind. Würde ich den Akademiker raushängen lassen, dann könnte ich auch sagen, dass diese beiden Hobbys diametral zueinander sind, aber wer will das schon. Diese beiden Dinge könnte man mit BwL abkürzen, was aber rein gar nichts mit der Lehre von Angebot und Nachfrage zu tun hat, sondern wie es der Titel schon andeutet, es bedeutet Bratwurst und Laufen.
Insbesondere das gleichzeitige Frönen dieser Leidenschaften gestaltet sich als ausgeprochen schwierig, denn erstens ist eine schöne leckere Bratwurst nicht unbedingt als Läufernahrung während des Laufes geeignet und zweitens stößt der Mensch da schon an physische Grenzen. Die Trägheit der Masse bezieht sich ja beispielsweise nicht (nur) auf einen schwer übergewichtigen Läufer, sondern auf jedes Ob- oder Subjekt, welches sich auf diesem Planeten befindet. Und so kann es durchaus passieren, dass man die Bratwurst während des Laufens in Mundhöhe platziert, sich selbige beim Versuch des Abbeißens aber schon wieder auf Stirnniveau befindet. Je nach Vorliebe hat man also entweder einen roten oder gelbbraunen Fleck auf der Stirn (Senf oder Ketchup).
Nach dem Laufen nehme ich aber so ein Teil gerne, stelle dabei aber schon gewisse Forderungen. Zwingend ist, das gute Stück muss vom Holzkohlegrill kommen. In meiner AK ist das ohnehin egal mit den krebserregenden Stoffen, die angeblich beim Grillen freigesetzt werden. Es muss schmecken und mir schmeckt eine Bratwurst nur, wenn da ordentlich Kohle drunter ist. Kleiner Tipp vom Grillexperten, die beste Holzkohle weit und breit gibt es in der Köhlerei Eisenhammer in der Dübener Heide, keine brennt besser.
Naja, und die nicht nur meiner Meinung nach besten Bratwürste machen unsere Thüringer Freunde.
Auf der Suche nach einem altersgerechten Ausflugsziel für den Pfingstsamstag fiel unsere Wahl auf das sogenannte Mühltal. Das ist ein Tal in der Nähe von Eisenberg, in dem vor vielen, vielen Jahren einmal 10 Mühlen standen und dort ihr Tagwerk erledigten. Heutzutage sind fast alle dieser Mühlen zu Gaststätten und Hotels ausgebaut und ein gut ausgeschilderter Wanderweg sorgt sich darum, auch ja an jeder dieser Mühlen vorbei zu kommen.
Wandern in Thüringen heißt auch automatisch Bratwurst, so glaubte ich in meinem kindlichen Gemüt, aber weit gefehlt. Nicht an einer dieser Kneipen war der (überall vorhandene) Grill in Betrieb, nur Würste aus der Pfanne wurden kredenzt.
Aber ich bitte Euch, Bratwurst aus der Pfanne, das ist doch wie entkoffeinierter Kaffee, wie alkoholfreies Bier, wie Laufen mit 2 Stöcken,.......