Freitag, 12. März 2010

Laufen macht sauer

Wenn man so wie ich ein halbes Jahrhundert und damit den Zenit seines irdischen Daseins hinter sich hat, wird er ein Mitglied einer Zielgruppe, die im Fokus einer mächtigen Berufsgruppe steht, nämlich der Ärzte und Bestattungsunternehmer (was nicht immer 2 verschiedene Personen sein müssen).
Außerdem habe ich (noch) ein wenig mehr Freizeit als sonst üblich, da ich mich zumindest laufenderweise noch von der Öffentlichkeit fern halten muss. Also arbeitet man mal die Vorsorge-Termine bei diversen Ärzten ab, was nicht nur dazu führen muss, dass diese einem das Laufen an sich und das Leben im speziellen vermiesen wollen. Nur ganz kurz zur Vorgeschichte, ohne ins intime Detail zu gehen. Eine lange zurückliegende Untersuchung ergab leichte Probleme mit der Bauchspeicheldrüse und als der Ärztin meines geringsten Misstrauens in langen Winternächten langweilig war, kam sie beim Aktenstudium auf eben diese Absonderheit. Folgerichtig kam der Satz: "Das müssen wir im Auge behalten!", was bei Hämorrhoiden extrem schwer, bei der Bauchspeicheldrüse aber unmöglich ist. Gefahr besteht wohl vor allem, dass durch Probleme der Bauchspeicheldrüse Zucker droht. Nun bin ich ja ein Süßer, aber Zucker in dieser Form muss ja nun auch nicht sein, also ab zur Beschallung.
Eigentlich hätte ich mir das schenken können, denn als ich dem medizinischen Tonmeister diese hausärtztliche Interpretation kund tat, schüttelte er nur verwundert sein noch gar nicht greises Haupt:
"Laufen Sie noch Marathon?"
"Im Prinzip ja!"
"Dann können Sie auch keinen Zucker bekommen. Wer mindestens zweimal in der Woche richtig schwitzt und sich auspowert, der ist vor Diabetes geschützt."
Endlich eine medizinische Begründung, dass ich wieder laufen MUSS.
Eine zweite kam kurze Zeit später:
"Haben Sie zugelegt?"
Auch da konnte ich nicht widersprechen... ;-(((