Donnerstag, 11. Dezember 2008

5500 km in drei Tagen

... und das noch nicht einmal mit dem Flugzeug, sondern quasi doch zu Fuß. Wenn ich das ins Kilometerspiel eintragen könnte, dann würde ich schon als Einermannschaft aufsteigen können.
Natürlich bin ich diese Strecke nicht gelaufen, sondern ich habe sie gelesen. Das Buch von Tom McNab heißt schlicht und ergreifend „Trans Amerika“ und ist eines von der Sorte, die man nur sehr schwer aus der Hand legen kann. Es handelt sich allerdings um einen Roman, der auf einem realen Rennen aufbaut. So fand im Jahre 1928 erstmals dieser Lauf quer durch die Vereinigten Staaten von Los Angeles nach New York statt. Im Buch selber wird das Ganze um 3 Jahre verlegt, die Anzahl der tatsächlichen Läufer verzehnfacht und Figuren geschaffen, die so nie existierten. Aber dennoch kann man sich natürlich insbesondere wenn einem das Laufen nicht ganz fremd ist, sehr gut in diese Figuren hineinversetzen und mit ihnen mitlaufen. Der Autor selbst war im Übrigen Leichtathletik-Trainer, so dass seine Schilderungen durchaus von Sachverstand durchdrungen sind.
Ich fand die Lektüre so spannend, dass ich mich schon beim Laufen aufs Lesen gefreut habe. Wer also noch ein Weihnachtsgeschenk sucht, ist mit diesem Buch bestens bedient.
Martzel Reich-Sachsenwilli

Dienstag, 4. November 2008

Ich mache den Schwan

Alle anderen Blog-Freunde beschreiben ihre Lauferfahrungen und -erfolge und da ich momentan eher weniger laufe, kann ich nicht mit Erfolgsmeldungen dienen. Was macht man in einem solchen Fall, man beschreibt die schönen Dinge des Alltags.
Ich nehme doch mal an, dass alle den Witz von dem Frosch kennen, der sich für einen Schwan hält? Nein?! Na gut, dann noch mal eine kurze Version:
Ein Frosch mit einer roten Badehose sitzt auf einem Seerosenblatt und trällert lauthals vor sich hin: "Ich bin ein Schwan, ich bin ein Schwan!"
Da kommt eine Ente daher geschwommen und sagt zum Fröschlein: "So ein Schnulli (daran merkt man, dass es eine sächsische Ente ist), Du bist ein Frosch und kein Schwan!"
Worauf der Frosch seine rote Badehose so manipuliert, dass die Ente einen Blick hineinwerfen kann und sie vor lauter Staunen sagt: "Mein lieber Schwan!!!!"
Was hat nun diese zugegebenermaßen alte Witz (was ja an sich zu mir passt) mit mir zu tun? Welcher Läufer kennt das nicht, da läuft man mit enganliegendem Beinkleid durch Feld und Flur und nicht nur entgegenkommende Damen schauen einem genau in den Schritt. Die Damen bekommen dann ganz schnell glasige, verträumte Augen, wohingegen die Männer sich öfter gelb verfärben, denn gelb ist ja bekanntlich die Farbe des Neides. Sollte man eine statistische Erhebung machen, so würde ich mal behaupten, dass mindestens jede zweite Person den Blick an diese bestimmte Stelle heftet. Köstlich ist es dabei zu beobachten, welche Blicktechniken es doch gibt, vom kurzen verschämten bis zum gierigen langen.
Nun begab es sich dieser Tage, dass der Prozentsatz "Spanner" exorbitant hoch war, als ich durch den Auwald hechelte. Die Blicke waren diesmal so zahlreich und intensiv, dass ich stutzig wurde und selbst in einem unbeobachteten Moment einen Kontrollblick riskierte. Und meine Äuglein erblickten im Schritt eine sagen wir mal ungewöhnlich heftige Auswölbung an pikanter Stelle. In purer Freude, dass mich die Natur so üppig ausgestattet hat, fiel es mir plötzlich wie Schuppen aus den Haaren, mein MP3-Player war verrutscht und bildete nun quasi den natürlichen Fortsatz dessen, was ohnehin schon da ist. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht lief ich nun wissenden Auges auf die nächsten "Begutachter" zu, bevor ich mit einem beherzten Griff alles wieder richtig einordnete, wobei mir besagter Frosch wieder einfiel........

Montag, 22. September 2008

... und wieder dicke da!

Es ist ja wohl keine Frage, warum viele Amerikaner (also nicht die essbaren, vom nichtkannibalistischen Standpunkt aus gesehen) so dick sind, das liegt eindeutig an diesem Fast-Food. Nun bin auch ich Opfer dieser Ernährung geworden und habe doch ganz schön dran zu tragen. Drei Wochen Staaten haben mir ca. 5 Kilo gebracht, natürlich dadurch verstärkt, dass an Laufen nicht zu denken war. Und das verrückte ist, das Zeug klebt einem am Alabasterkörper, dass es schon nicht mehr feierlich ist.
OK, der Winter naht und da muss man sich ein kleines Polster anlegen, aber gleich so. Und wenn man dann noch die Ergebnisse der Vereinskollegen liest, da kommt das schlechte Gewissen gleich doppelt hoch. Wie ich jetzt im Auewald gesehen habe, haben die ja inzwischen so einige Wege verbreitert. Ob das wegen mir ist?????

Freitag, 1. August 2008

Ich bin dann auch mal weg.....

...allerdings nicht auf dem Pilgerweg, schließlich bin ich ja ein Heide (und das nicht nur heide).
Und im Gegensatz zu David werde ich im Urlaub NICHT laufen, also rennen.
Macht keinen Blödsinn hier, bin dann wahrscheinlich ab 10.September wieder online.

Montag, 14. Juli 2008

Jahresrückblick

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und entsprechend einer alten Tradition ist es an der Zeit, zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Was hatte ich mir nicht alles für das Jahr 8 meiner ruhmreichen Laufkarriere vorgenommen?! Ich wollte möglichst eine neue PB über die Marathondistanz erzielen, möglichst gleiches über die 10-er Kurzstrecke und eventuell in der Stadtrangliste platziert sein.
Ziel eins wurde erreicht, mit dem Zweiten sieht man zwar angeblich besser, aber bei nur einem Wettkampf über diese Distanz konnte das nichts werden und die Stadtrangliste wird mich höchstwahrscheinlich auch in diesem Jahr nicht sehen.
Keine Angst, liebe(r) Leser, ich leide nicht an Demenz, zumindest merke ich noch nichts davon. Mit Recht kommt der Einwand, dass das Jahr ja noch einige Läufe bietet und doch ist das Laufjahr für mich im Prinzip vorbei.
Da ich es ja in diesem Jahr schon geschafft habe, in eine neue Altersklasse aufzusteigen, wird dieser Triumph über den menschlichen Körper und Geist auch noch touristisch belohnt. Und so werde ich mit meiner lieben Angetrauten die ersten drei Augustwochen im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten verbringen. In diesem Bush-Land haben die Laufschuhe definitiv Ruhe vor mir. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Heimat (und vielleicht dem einen oder anderen Lauf weit ab sinnvoller Pulswerte) müssen wir dann noch eine Woche beim Nichtstun von diesen Strapazen entspannen. Im September könnte ich dann voll angreifen, aber können allein reicht nicht aus, denn dann lauern medizinisch indizierte Laufpausen (Schleimhaut-Laser-Show).
Wahrscheinlich kann ich dann also ab Mitte oder Ende Oktober wieder in ein strukturiertes Training einsteigen und dann beginnen, die Grundlagen für 2009 zu legen.
Und um mich schon mal gaaaaaaaaaaaaanz weit aus dem offenen Fenster zu lehnen (open windows), da steht als Hauptereignis der SM auf dem Plan. SM steht weder für eine Frau, deren Idealgewicht 1 kg beträgt (mit Urne), also die Schwiegermutter, noch für anders geartete Sexualpraktiken, sondern für den Super-Marathon am Rennsteig. Wie schon der Marathon in Stockholm werde ich auch diesen Lauf mit meinem Schwager gemeinsam bestreiten und gemeinsam wissen wir noch überhaupt nicht, wie wir diese Strecke überstehen sollen.
So, nun ist es raus und ich komme aus der Nummer auch nicht wieder raus.

Mittwoch, 4. Juni 2008

Schwedenhappen aus Leipzig

Mein erster Auslandsmarathon (wenn man mal von dem in München absieht) sollte mich nach Stockholm führen und von diesem Lauf sollen ja angeblich viele Läufer schwärmen. Gleich vornweg, ich kann die Begeisterung für den Lauf nur bedingt teilen, für die Stadt als solche aber schon.
Es gibt sicherlich eine ganze Reihe von Besonderheiten beim Stockholm-Marathon und eine davon ist, dass man sich spätestens am Tag nach dem Lauf schon für den nächsten anmelden kann. Spontan fällt mir kein zweiter Lauf ein, bei dem das auch der Fall wäre.
Natürlich ist der Marathon nicht so ganz billig, aber bei einem Auslandsmarathon sind es eher die Kollateral-Kosten, die den Preis nach oben treiben:
- Marathon: 75 Euro
- Flug (Germanwings ab Schönefeld): 200 Euro
- Parkplatz in Schönefeld: 19 Euro
- Hotel (4 Sterne, taktisch günstig gelegen): 600 Euro (4 Nächte)
- Transfer Stockholm Flughafen- City und zurück: ca. 20 Euro
- Stadtrundfahrt Stockholm: ca. 35 Euro
- Zusätzliche Kosten (Essen, Einrittsgelder, etc): ca. 300 Euro
Also insgesamt ist da doch der Silbersee-Lauf etwas preiswerter.
Stockholm ist aber auf jeden Fall eine Reise wert, ein wirklich unvergleichliches Flair umgibt diese Stadt und die Wassernähe (1/3 der Stadtfläche) ist natürlich ein Traum. Als preiswert allerdings kann man Stockholm nicht bezeichnen und es war weitaus schwerer als erwartet, eine Gaststätte zu finden, die das Reisebudget nicht extrem in die Höhe treibt. Und so haben wir in diesen 4 Tagen zweimal beim Italiener und zweimal beim Spanier gesessen und gegessen.
OK, aber es soll ja um den Lauf gehen.
Als wir in Stockholm gelandet waren, war mein erster auch laut geäußerter Eindruck: Welch flaches Land…., das sollte sich als fundamentaler Blödsinn herausstellen.
Unmittelbar nach dem Check-In ging es zur Marathon-Messe am altehrwürdigen Olympia-Stadion von 1912. Obwohl die Läuferzahl auf 18000 limitiert war, ist diese Messe nicht wesentlich größer als die beim Leipzig-Marathon und das war eigentlich schon die erste Enttäuschung. Es gab einen exorbitant großen Kleiderbeutel mit völlig konträr dazu befindlichem Inhalt, der da aus einer Umhängetasche (IKEA?), einem Basecap, einem Pflaster, einem Schwamm und jeder Menge Werbung bestand. Letztere meist in Schwedisch, aber auch teilweise in englisch. Die Startnummernausgabe verlief völlig problemlos und mir wurde noch in lupenreinem deutsch von einer asiatisch aussehenden Schwedin alles Gute gewünscht.
Die am Vortag stattfindende Nudelparty haben wir uns geschenkt, obwohl das Ganze sicher sehr interessant gewesen wäre, denn am gleichen Tag und im selben Zeitrahmen fand im Olympiastadion ein KISS-Konzert statt.
Der Start des Marathon sollte 14:00 Uhr erfolgen, was einen als Tourist vor die Frage stellt, wie man bis dahin die Zeit totschlagen soll. Ein spätes Frühstück wurde fabriziert, dann folgte noch ein Abstecher in den nächsten Shop, um Vorstartverpflegung und ebensolche fürs Begleitpersonal zu bunkern. Noch eine knappe Stunde auf dem Hotelbett ausgestreckt und es ging endlich los zum Start.
Wir (also mein Schwager und ich) wollten den Lauf gemeinsam bestreiten, uns schloss sich dann noch eine befreundete Läuferin an und da mein Schwager keine Bestzeit angegeben hatte, mussten wir wohl oder übel aus dem letzten Block (von insgesamt 6) starten.

Die Sonne knallte unbarmherzig auf den Asphalt, die Stimmung unter den Läufern war aber mindestens genauso sonnig. Wir Deutsche stellten mit knapp 1000 Läufern das drittgrößte Kontingent und alle Nationen wurden in der Landessprache begrüßt, sehr nett. Als auf die Frage des schwedischen Roman Knoblauch nach den Debütanten um uns herum nahezu alle Finger in die Höhe gingen, ahnten wir schon fast, was auf der Strecke auf uns zukommen sollte.
Ungefähr 8 Minuten nach dem Startschuss ging es dann auch für uns los und vom Olympiastadion weg führte die Strecke auf eine sehr schön breite Straße, so dass das Überholen, was wir vom Start bis ins Ziel praktizieren sollten, noch einigermaßen funktionierte. Eine erste Begegnung mit unseren Frauen klappte reibungslos, aber nach ca. 2 Kilometern wurde aus der breiten Straße (3 Spuren in jede Richtung) eine verdammt schmale (nur noch eine Spur je Richtung), was logischerweise zum Stau führte. Die Läufer irrten teilweise kreuz und quer über die Straße und einer dieser Verirrten trat mir dabei voll in die Wade. Glücklicherweise konnte ich mir den Schmerz aber herauslaufen.
Die erste Getränkestation haben wir verpasst, Vorwegweiser gab es nämlich nicht. Die Temperaturen lagen im Bereich von 25 bis 30 °C und da kann einen so ein Missgeschick schon nerven.
Die gefühlte Geschwindigkeit lag deutlich über der tatsächlichen, was natürlich am ständigen Hin und Her lag, verbunden mit heftigen Tempowechseln, was einem ordentlichen Ergebnis ja sehr abträglich sein soll.
Getränkestation 2 wurde dann ausgemacht und wie immer bei solchen Veranstaltungen stürzen die meisten Läufer auf den allerersten Tisch. Wir suchten uns immer einen ziemlich am Ende heraus, aber auch da musste man zwingend stoppen. Getränke (furchtbar dünnes Iso und Wasser) gab es sehr viel, so dass eine Dehydrierung nicht zu befürchten war.
Geplant war ein 6-er Schnitt, aber durch das ständige Gehüpfe lagen wir am Anfang etwas außerhalb dieses Plans, wurden aber leicht schneller, denn so ein wenig lichtete sich das Feld, aber wirklich nur wenig. Da 2 Runden zu laufen waren, die allerdings nicht ganz identisch sind, wollten wir einer Überrundung entgehen, was uns auch gelungen ist, denn der Sieger benötigte immerhin auch 2:16 für die furchtbar wellige Strecke.
Kurz nach der Halbmarathon-Marke merkte ich, dass mein Schwager leicht aber stetig beschleunigte. Gleichzeitig merkte ich aber auch, dass ich dazu keinerlei Lust hatte und so fungierte ich als Bremse. Endlich gab es etwas zu essen, schon fast vergorene Bananen wurden von netten Helferinnen mit der Hand aus Eimern (?) gereicht, sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich hatte Hunger. Bei der nächsten Getränkestation brauchte ich dann einen Becher Wasser, um meine klebenden Hände wieder einigermaßen sauber zu bekommen. Bananen sollte es dann nur noch ein einziges Mal geben, nach meinem Geschmack etwas wenig. Auch die Gemüsebrühe bei km 32 war eine völlig neue Erfahrung für mich, die ich aber unbeschadet überstanden habe. Der gewaltigste Anstieg (schon zum zweiten Mal) auf die Västerbröm-Brücke tat in der zweiten Runde schon deutlich mehr weh als in der ersten, aber trotz der Strapazen überwog doch die Vorfreude, denn unten wartete eine Samba-Band mit leicht bekleideten Tänzerinnen. Und schließlich läuft ja das Auge mit….
Auf den letzten Kilometern übernahm ich dann wieder das Ruder in unserer 2-Mann-LG und endlich war es geschafft, wir liefen ins altehrwürdige Olympiastadion (1912) von Stockholm ein. Unsere Frauen wurden gesichtet und wir durchbrachen erhobenen Hauptes und lächelnd das Ziel. Eine ziemlich schwere Medaille wurde uns in die Hand gedrückt, leider ohne Band. Aus dem Stadion raus gab es für jeden eine Flasche Wasser, dann wurden uns die Laufchips abgenommen (es gab prinzipiell nur Leihchips) und wir bekamen ein T-Shirt und einen Beutel mit Verpflegung. Im Zielbereich selber gab es Wasser, Iso und Bier, sowie Würstchen.
Zwei Bier (2,5 %) später wankten wir dann aus dem Nach-Ziel-Bereich und unseren Frauen entgegen.
Bilanz: sehr gleichmäßig durchgelaufen, über 42 km nur überholt, mit 4:12:49 fast exakt 6-er Schnitt
Angetreten sind 14680 Läufer, durchgekommen 13542, wir liegen auf Platz 5902 bzw. 5903 (Frauen mit eingerechnet)

Donnerstag, 22. Mai 2008

ABBA, Volvo und IKEA

....fallen einem sicher spontan ein, wenn man an Schweden denkt. Und natürlich auch solche Personen wie Astrid Lindgren, Olof Palme, Alfred Nobel oder der A-Klasse umwerfende Elch..
Als Leipziger hat man ja auch eigentlich ziemlich viel mit den Schweden zu tun, auch wenn man nicht unbedingt auf das Knäckebrot von Wasa schwört. Aber schließlich sind die schwedischen National- und unsere Stadtfarben identisch, vor den Toren der Stadt befindet sich die Gedenkstätte für den gefallenen Schwedenkönig und als heimatverbundener Freund des Gerstensaftes erblicke ich das Antlitz eben dieses Königs des Öfteren.
So richtig gute Marathon-Läufer hat Schweden eigentlich noch nicht hervorgebracht oder mir fällt halt spontan bloß keiner ein. Aber einen Marathon-Lauf gibt es dort und der ist nach Wahl der Sportler der Schönste weltweit und an eben diesem werde ich am 31. Mai (also exakt einen Tag nach dem Weltuntergang) teilnehmen, weswegen ich auch in diesem Jahr schweren Herzens auf den Silbersee verzichte.
Die Anmeldung für den Lauf ist völlig unproblematisch übers Netz möglich und diese Anmeldung war schon am Folgetag des Stockholm-Marathon 2007 möglich. Selbst über einen Anbieter ein Hotel gebucht, gerade noch rechtzeitig einen Billigflieger ergattert und so nehme ich den ersten Auslandsmarathon am letzten Maisamstag unter die Füße.
Es wird ein absoluter Erlebnislauf werden, denn die Strecke ist angeblich nicht sonderlich leicht und ich außerdem mit meinem Schwager zusammen laufen will.
Und um wieder auf ABBA zu kommen, ich möchte dort nur ungern mein Waterloo erleben und dabei ist es mir auch egal, dass nur the winner takes it all. Aber ich knowing me, knowing you und will auch keinen auf dancing queen machen, so dass alle nur mamma mia sagen. Nein, ich sage thank you fort he music, knabbere unterwegs ein paar chiquititas und werde ansonsten einen auf flügellahmer fernando machen.
Man erwarte also bitte nicht, dass ich der LG zu Ruhm und Ehre verhelfe, das hat sie ersten schon und von mir ist da ohnehin nichts zu leisten.
Mit der Teilnahmebestätigung bekommt man übrigens eine 4 seitige deutschsprachige Broschüre mitgeschickt, die alle wichtigen Informationen beinhaltet. So ist beispielsweise die Nutzung des Nahverkehrs vom 29.-31. Mai für Läufer kostenfrei, wo gibt es denn noch soetwas.
Ich werde jedenfalls vom Lauf berichten, egal ob es einer wissen will....

Montag, 21. April 2008

PB trotz GW

Genau, persönliche Bestzeit trotz permanentem Gegenwind, es hat funktioniert.
Aber mal schön der Reihe nach, so viel Zeit muss sein. Am Day before fand in der Frühe noch ein Lauf zum Auflockern statt und trotz eines eigentlich nicht vorhandenen Tempos wurden die alten Knochen nicht wirklich lockerer. Die abendliche Nudelparty musste ich aufgrund einer mittelschweren Migräneattacke (ja, leider bekommen auch Männer so etwas) sausen lassen, so dass die Zweifel natürlich einen neuen Schub bekamen.
Sonntag früh ging es dann ab in die Grube-Halle, wo ich auf die Vereinskollegen Dirk und Ronald traf. Letzterer versuchte sich als „Kachelmann für Arme“ und prognostizierte für die Strecke nahezu komplette Windstille. Damit lag er zwar gründlich daneben, konnte sich aber dennoch als zukünftige Wetterfee empfehlen, die liegen schließlich auch immer falsch. Langsam ging es dann zum Start, unterwegs wurde eigentlich ganz schön gefroren und so konnte ich den Rennbeginn kaum erwarten. Leider entgingen mir meine Vereinsoberen, so dass ich ihnen kein Glück wünschen konnte, aber das brauchten sie wohl auch nicht. Nur der „Frische Franzose“ lief mir noch über den Weg und natürlich jede Menge andere bekannte Leute.
Für meine geplante 3:45 h war ein Schnitt von 5:20 erforderlich, den ich aber eigentlich erst ab km 3 erreichen wollte. Möglicherweise lag es an der Kälte, dass ich das nicht geschafft habe, es ging jedenfalls gleich ziemlich zügig los und bei der 5-er Marke hatte ich nur 10 s Rückstand auf die Richtzeit. Am Ring lauerte der Halbe David auf uns Marathonis und war so nett, mich ein Stück zu begleiten. Auch die radelnde Silke stand an der Strecke und feuerte uns an, so etwas baut immer auf.
Beim Einlaufen in das Rondell an der DB kam mir Dirk entgegen, leider nicht das letzte Treffen auf der Strecke. Die Prager Straße zieht sich ja ganz schön und es geht eigentlich permanent bergauf, was sich bei Gegenwind als besonders lästig erweist. Aber trotzdem war nach 10 km alles exakt im Plan und zwar auf die Sekunde genau. Kurz vorher hatte mich ein Läufer gefragt, ob er mit mir zusammen laufen dürfe und da ich ein großzügiger Mensch bin, habe ich das selbstverständlich gestattet. Mit Christian hatte ich dann in meinem 21. Marathon zum ersten Mal einen Laufpartner gefunden und mit ihm auch wunderbar harmoniert, vielen Dank für die Begleitung und gegenseitige Motivation.
Ein Blick auf die Uhr beim Erreichen der HM-Marke zeigte, dass wir schon anderthalb Minuten im Plus waren und bei dieser Marke gab es zum ersten Mal auch viele Zuschauer. Auch die auf den Start wartenden Halben trugen zu diesem Stimmungshöhepunkt bei, vom Verein waren Martin, Christoph und Matthi zu sehen und natürlich David, der mich wieder ein Stück begleitete. Wahrscheinlich waren es genau die Körner, die er dabei auf dem Weg zur eigenen PB vergeudet hat, aber so selbstlos sind wir eXaner halt. Wie in nahezu jedem Lauf wurde mir mal wieder bescheinigt, dass ich unheimlich locker aussehe. Naja, wenn schon nicht schnell laufen, dann wenigstens schön….
Die Split-Zeiten blieben nach wie vor sehr gut und mei Versuch, etwas Tempo herauszunehmen, scheiterten grandios und so wuchs die Befürchtung, dass es vielleicht zum Einbruch käme. Ich war mir aber sicher, dass dieser höchstens nach km 35 auftreten würde und ab da komme ich auf jeden Fall ins Ziel.
Beim km 33 gab es ein Negativerlebnis, denn vor mir tauchte plötzlich Dirk auf, gehend und total frustriert, denn er bekam keine Luft mehr und stieg aus. Bitter für ihn, bei mir ging es unverändert gut, auch wenn es langsam aber sicher weh tat.
Es hatte sich schon vorher angedeutet, aber bei der Verpflegungsstelle bei km 36 konnte Christian nicht mehr folgen und es wurde für mich ein verdammt einsames und hartes Rennen. Aber jegliche Versuchung wurde sofort im Keim erstickt, auch wenn ich jetzt vom Genusslauf weit entfernt war. Inzwischen hatte ich den Tunnelblick, war mir der PB relativ sicher, aber auch nicht mehr zu irgendwelchen Hochrechnungen in der Lage. Ab und zu ein Blick nach hinten, ob nicht die Halbmarathonis auftauchen, aber da war nichts. Die letzten 1500 m hatte ich schon ein Grinsen im Gesicht, die Faust war schon lange vor Freude geballt und mein Lächeln spiegelte sich jetzt auch in vielen Gesichtern.
Die Zielgerade und die Uhr zeigte erst 3:40 an, mein Lächeln wurde noch breiter. Erst Recht, als ich meine Frau in der Menge entdeckte. Zieleinlauf, 3:40:15, eine Umarmung und Wasser des Glücks in den Augen.
Ziel 1 bis einschließlich 8 erreicht, ohne eigenes Zutun leider auch die 19, was will man mehr. Die PB um 6 Minuten verbessert, Vereinskollegen mit unglaublichen Zeiten und Platzierungen, sowohl auf der ganzen als auch der halben Strecke, ein schöner Tag.
Nur für die Statistik:
HM: 1:50:55 2. HM: 1:49:20 gesamt 3:40:15
Platz 227 von 614, AK 14 von 40 und bei den Sachsenmeisterschaften 4. Platz der AK M50

Mittwoch, 16. April 2008

Sag mir wo Du stehst

Nein, keine Angst, es geht nicht um einen temporär aufrechten maskulinen Körperteil, schließlich ist das ja mehr oder weniger ein Lauf-Blog.
Meist weiß der Läufer ja nicht so ganz genau, wo er rein formmäßig vor einem Wettkampf steht. Und wenn man dem Vorwettkampfgejammer insbesondere am Start einer Marathonveranstaltung glauben würde, dann wäre jeder Marathon eine Veranstaltung für Leute mit gaaaaaanz wenig Training, gaaaaaaanz schlimmen Verletzungen und seeeeeeeehr heftigen Wehwehchen. Nach diesem "Läuferlatein" müsste eigentlich die Einteilung in Altersklassen aufgehoben werden und statt dessen wie bei den Paralympics in Schadensklassen gewertet werden.
Nun, ich weiß tatsächlich nicht so richtig, wozu ich läuferisch momentan in der Lage bin. Die Trainingsquantität stimmt eindeutig, zum ersten Mal in meiner Lauf-"Karriere" steht zu diesem Jahreszeitpunkt eine vierstellige Zahl auf dem Tacho. Noch nie habe ich so viele lange Läufe von 20 und mehr Kilometern absolviert (29) und noch nie war mein Schnitt km/Trainingseinheit so hoch (18). Und trotzdem bin ich ein Turnbeutelvergesser und Saunauntensitzer, denn es fehlt eindeutig die Qualität, Tempo oder gar Intervalle waren bestenfalls als Spurenelemente zu verzeichnen. Alles nur, weil nach dem saublöden Sturz und der bescheuerten Bänderdehnung vom Dezember (!!!) die Knochen einfach nicht so wollten, wie ich das will. Jede Tempoverschärfung (wenn ich von Tempo rede, dann ist das für die meisten Vereinskameraden Regeneration) brachte unvermeidlich Schmerzen mit sich und das ist auch heute noch so.
Trotzdem, wat mutt, dat mutt und so will ich am Sonntag PB laufen, die alte steht bei 3:46:12 und ist immerhin schon 4 Jahre alt.
Man soll sich ja realistische Ziele stellen und so habe ich mal eine Zielliste aufgestellt, wobei die Wahrscheinlichkeit mit steigender Ordnungsnummer stark sinkt.

01. Marathon bis ins Ziel bringen
02. Lauf gesund und mit erträglichen Schmerzen überstehen
03. Schnitt von 6 min/km laufen (also Endzeit um die 4:15)
04. unter 4 Stunden laufen
05. vor den ersten Halbmarathonis der LG ins Ziel kommen
06. unter 3:46:12 laufen
07. unter 3:45 laufen
08. vor den ersten Halbmarathonis ins Ziel kommen

19. auf dna auflaufen und ihn überholen
20. auf herchi auflaufen und ihn stehen lassen
21. auf rs auflaufen und passieren

32. nacheinander (Reihenfolge beliebig) roadrunner, jr, steven, cp ein- und überholen
33. jg erreichen und ihn zum zweiten Platz ziehen
34. Streckenrekord laufen
35. JWBL rennen
36. Haile's Berliner Zeit pulverisieren
37. der Erste unter 2h sein
38. Doping-Probe gut überstehen

OK, nicht übertreiben. ;-)))))
Alles bis Punkt 7 scheint realistisch, eventuell noch die 8, da letztes Jahr der Sieg auf der HN-Strecke für 1:14 weg ging.

Montag, 31. März 2008

Meine beste Freundin

Auch wenn ich jetzt meinen guten Ruf riskiere, aber es muss einfach mal heraus, ich habe (trotz glücklicher Ehe) eine Freundin. War es früher so, dass ich mal diese und mal jene ausprobiert habe, so bin ich doch zunehmend treu geworden. Wenn ich es mir recht überlege, dann gibt es schon mindestens 2 Monate keine andere mehr neben ihr, so lange habe ich noch bei keiner einzigen ausgehalten.
Dabei kam alles so ganz unverhofft und eigentlich auch ein wenig schwer vorstellbar. Mein Sohn lernte sie dereinst bei einem Arztbesuch kennen und obwohl das so gar nicht seine Art ist, brachte er sie sofort mit nach Hause. Ich musste zwar ein wenig nachhelfen, aber schließlich lehnte sie sich zärtlich an seinen Rücken. Für ihn war diese Begegnung eine der anderen Art und ich weiß auch nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, aber unter Tränen und mit heftiger Verzweiflung wollte er nie wieder etwas mit ihr zu tun haben. Sie verschwand aus unserem Leben und nur manchmal dachten wir noch an dieses scharfe Luder. Bis es eines Tages der Zufall wollte, dass sie mir in die Arme fiel. Ich wurde schwach, sie sah aber auch zu verführerisch in ihrem rot-blauen Einteiler aus. Und da sie es auch wollte, benutzte ich sie an Ort und Stelle, es war uns alles egal, sie gab sich mir einfach hin und entfachte ein Feuer, wie ich es noch niemals erlebte. Sie gab und gibt mir so viel Wärme, wie es bisher noch keine geschafft hat. Sie verursacht bei mir unkontrollierte Schweißausbrüche und ein beinahe unerträgliches Prickeln auf der Haut. Und doch, trotz all der Schmerzen, komme ich einfach nicht von ihr los, bin ihr hoffnungslos verfallen, muss sie einfach ständig um mich haben. Das Schöne an der Sache ist, meine Frau hat nichts dagegen, denn das, was ich mit meiner Freundin anstelle, das könnte ich mit meiner Frau nie machen. Sie hat halt bloß einen komischen Namen, meine Freundin, einen, den ich vorher noch nie gehört habe. In der Tat einen eigenartigen Namen, denn was mögen sich ihre Eltern bei der Namenssuche gedacht haben? Ich weiß auch gar nicht, welcher Sprache dieser Name entspringt, aber wenn ich mit Latein oder Griechisch versuche, dann heißt sie die letzte Ecke oder gar die letzte Ölung, ich weiß es einfach nicht, wir hatten ja nur russisch und so nenne ich sie einfach nur zärtlich: mein Finchen.
Ich bin nicht ihr Einziger, denn viele hatten sie schon, aber das macht mir nichts aus. Auch ein Punkt, der mich an mir sehr stark wundert, denn ich teile sie gern mit anderen, für mich allein wäre sie auch nicht zu verkraften.

Dienstag, 11. März 2008

Messe, Matsch und Markkleeberg

Wenn schon alle ihre Laufberichte abgegeben haben, muss ich halt auch noch meinen Senf dazu geben. Wenngleich natürlich Senf eine Bratwurst bedingt, womit ich schon fast beim Thema bin.
Durch eine langwierige Verletzung gehandicapt, wusste ich bis zum Samstag nicht so richtig, welche Zeit ich laufen kann. Wobei, wenn man sich am Start eines Laufes befindet, dann fällt man zwangsläufig unangenehm auf, wenn man keine Verletzung oder zumindest eine Erkrankung und damit extremen Trainingsausfall für sich reklamieren kann. Läuferische Wettkämpfe muten fast ein wenig wie die Paralympics an, wenn man den Worten immer trauen kann.....
Da ich nichts riskieren wollte, bot ich mich hn als Zugpferd an, schließlich liegt mein cw-Wert und damit mein Windschatten etwa doppelt so hoch wie der von cp. Ausgemacht war ein Tempo, welches auf eine 50-er Zeit hinausging. Nun bin ich ja der Aussätzige des Vereins, der eine, der noch immer ohne Forerunner läuft. Ich weiß ja, dass ich damit eine interne Strafmaßnahme geradezu erbettle und manchmal bereue ich auch zutiefst, aber bisher schreckt mich die Größe dieser Teile furchtbar ab, da muss man ja noch gezielt Krafttraining mit dem linken Arm machen. Jedenfalls muss sich ein NFR (Non-Forerunner-Runner) auf sein Tempogefühl verlassen und da hapert es doch ein wenig, so dass wir leicht zu schnell waren. Aber da hn folgen konnte, ließen wir es dabei. Ich lief deutlich über Limit und was mir viel wichtiger war, auch deutlich schmerzfrei. Und so kamen wir mehr oder weniger entspannt nach einer teils heftigen Schlammpackung mit einer niedrigen 48-er Zeit ins matschige Ziel.
Die Wege waren teilweise wie Schmierseife, Matsch allerorten. Aber in meiner Altersklasse muss man sich ja so langsam an den Geruch feuchter Erde gewöhnen.......
Schön war es natürlich, mal wieder viele Leute aus dem Verein zu treffen, auch wenn die meisten auf der Strecke dann eine völlig ungesunde Hektik entfalteten.
Es soll wohl auf der Strecke einen Zwischenfall mit einem Pferd gegeben haben, welches scheute und einen Läufer meiner AK darufhin bedrängte. Und dami wäre ich wieder beim Senf, denn Pferdebratwurst ist ziemlich lecker (mit Senf). ;-)))

Gestern sollte es dann ein langer Lauf im niedrigen Tempo werden. Dieser Plan wurde allerdings schon kurz hinter dem Parkplatz torpediert, als die Vereinsführung auftauchte und ich mich genötigt fühlte, wenigstens ein Stück mit ihnen zu laufen. Nach einem gefühlten 10-er Wettkampftempo trennten sich dann unsere Wege, die Herren verabschiedeten sich ins Küchholz und ich mich an den Markkleeberger See. Mein zweiter Lauf an diesem Gefilde (man ist schneller da als am Cosi), dieses Terrain ist wesentlich anspruchsvoller als die Runde um den Cospudener See. Es gibt ziemliche Höhenunterschiede und wie an keiner anderen Stelle wird da das Naturgesetz eindrucksvoll nachgewiesen, dass der Wind IMMER von vorn kommt.
Letztendlich wurden es gute 32 km und das mit "Anfangsbeschleunigung", eine völlig neue Trainingsform.

Donnerstag, 28. Februar 2008

List, Lust und Laufen

Dass wir der Natur hoffnungslos unterlegen sind, das weiß doch nahezu ein jeder. Und so verwundert es eigentlich auch nicht, dass wir Vertreter der Gattung Homo laufensis einfach nicht verstehen wollen, dass es ein Leben jenseits der Laufpisten dieser Welt gibt. Nehmen wir nur mal das immer gut passende Thema SEX.
Sex UND Laufen (zumindest gleichzeitig) schließt sich ja zum großen Teil aus. Machen wir uns nichts vor, manche laufen anstelle von Sex, manche stellen sich Sex beim Laufen vor und wieder andere können sich gar nicht mehr vorstellen, Sex zu haben. Es soll sogar Leute geben, die das Laufen praktizieren, um eine Ausrede zu haben, wenn sie zum Sex gezwungen werden sollen und das mit der Migräne nicht mehr zieht.
Wie komme ich auf solch tiefgründige Betrachtungen? Die Weltpresse ist dran schuld, denn die haut uns heute den folgenden Artikel um die Augen:

Alles für guten Sex: Listspinnen stellen sich tot
London (dpa) - Besonders raffinierte Männchen der Listspinne stellen sich kurz tot, um ihre Partnerinnen zum Sex zu bewegen. In ihrem Mund bieten sie zunächst ein «Brautgeschenk» an - beispielsweise eine erbeutete Fliege - dann bleiben sie bewegungslos liegen.
Wenn das Weibchen sich über die Nahrung hermacht, bringt sich das Männchen blitzschnell in die Paarungsposition. Nach einem Bericht des britischen Magazins «New Scientist» (Nr. 2645, S. 19) kamen 89 Prozent der männlichen Listspinnen (Pisaura mirabilis), die diese Strategie beherrschten, zum Sex. Von den Männchen, die die Technik des Totstellens nicht anwandten, schafften es nur 40 Prozent bis zur Begattung.
Außerdem konnten die trickreichen Männchen mehr Eier befruchten, da die Paarungen länger dauerten, fanden die Wissenschaftler der Universität Århus in Dänemark heraus. Bislang sei die Technik des Totstellens zur Abwehr von Fressfeinden im Tierreich bekannt gewesen.Als Sex-Strategie sei sie erstmals beobachtet worden, hieß es weiter. «Das offensichtliche Anti-Räuber-Verhalten hat sich zu einer anwendbaren Paarungsstrategie entwickelt», sagte die Biologin Trine Bilde von der Universität Århus dem «New Scientist». Der Originalartikel ist im Journal «Behavioral Ecology» erschienen.


Welche Konsequenzen soll man da nun als Läufer drauß ziehen? Soll sich der Läufer reglos auf die Piste legen, ein paar nagelneue Funktionsklamotten in den Händen und darauf warten, dass sich ein andersgeschlechtlicher Freizeitakteur auf selbige stürzt? Die Gefahr, dabei von einem Stockschleifer erlegt zu werden, wäre mir jedenfalls viel zu groß.
Aber man kann das ja mal 1:1 von der Spinne übernehmen. Ich werde mich mal heute abend im ehelichen Hobbyraum tot stellen (also wie immer), aber dabei einen Hähnchenschenkel aus dem Mund hängen lassen. Mal sehen, ob meine Frau darauf anspringt?

Ja, ich gehe ja dann noch laufen.....

Sonntag, 24. Februar 2008

Marx, Murks und andere "Haileids"

Nun begab es sich in dieser Woche, dass mein holdes Weib und ich unseren Resturlaub vernichten mussten, aber leider nur 4 Tage Zeit hatten. Da ich ja der Älteste unter den eXa-nern bin, was lag also näher, als die älteste Stadt Deutschlands zu besuchen, nämlich Trier. Der durch zahlreiche marxistisch-leninistische Schulungen gestärke Charakter wird zweifellos sofort wissen, dass es sich dabei um die Geburtsstadt von Karl Marx handelt, um den es in letzter Zeit in unserer schönen Heimatstadt mal wieder ganz schönen Wirbel gab.
Das letzte bekannte Gesicht in Leipzig war das von Chrische, der gerade seinen Nachwuchs mit Backwaren der Firma Ostermann versorgte und kaum 7 Stunden später waren wir auch schon dort in Trier. In der Stadt, wo nach der Meinung einiger Durchgeknallter das Unheil dieser Welt seinen Ursprung nahm, nur weil der Marxismus Staatsreligion der DDR war. Ohne politisch zu werden, aber was die Führung dieses untergegangenen Landes gemacht hat, das war Murks, da konnte doch wohl olle Karli nichts dafür.
Leider war am Donnerstag der Kurzurlaub schon wieder Geschichte und Freitag früh ging es in den Wald, wo ich völlig überraschend auf Roadrunner traf, der es sogar geschafft hat, sich für einige Kilometer auf mein Tempo herabzulassen.....
Samstag kam mir dann Jutta entgegen, sie war schon fertig und ich habe gerade erst angefangen, ja wer zu spät kommt. Am Cosi ging es dann schon weiter mit der Vereinsmeierei, denn jg und weichei zogen elegant an mir vorbei. Aber dann passierte etwas, womit ich in meinen kühnsten Träumen nicht zu glauben wagen konnte, ich konnte die beiden stellen und überholen, ohne mich dabei besonders anstrengen zu müssen. Den Gladiator der Stadtrangliste und den Dritten des letzten Leipzig-Marathon lies ich einfach so stehen, herrlich (ok, die beiden standen und begossen die Pflänzlein am Wegesrand, aber immerhin).
Seit Samstag weiß ich auch endlich, wofür jg eigentlich steht. Ich dachte immer, das sind die Anfangsbuchstaben von Vor- und Zuname, völliger Blödsinn, das heißt ganz einfach juttas gatte.....

Mittwoch, 13. Februar 2008

Mein Lauf mit (der) Queen

Nein, keine Angst, ich bin nicht mit DER Queen, scherzhaft auch als Themseliesel bezeichnet, gelaufen. Wobei es vielleicht sinnvoll wäre, mich von deren Corgies durch den Wald hetzen zu lassen, sowohl für mich als auch für die Hunde....
Unser allseits geschätzter Herchi veröffentlicht in seinem Blog ja immer seine Begleitmusik, letztens waren es die Ärzte. Bei mir war gestern Queen dran, meine absolute Lieblingsband, die vielleicht der eine oder andere auch kennt. Und da ich am Vortag 31 km gelaufen bin und auf meiner persönlichen to-do-Liste gestern noch mal 20 km standen, wurde es natürlich ein wenig hart. Und genau da half mir die Musik von Queen, weil auch die Titel so phantastisch zu meiner Verfassung passten. An genau diesem "Dialog" möchte ich den geneigten Leser (also den einen) gern teilhaben lassen:
W: Warum tue ich mir das eigentlich an?
Q: It's a hard life!
W: Wenn ich jetzt hier tot umfalle, mich findet doch keine Sau!
Q: Who wants to life forever?
W: Oha, da habe ich doch glatt den Baum überholt, der auf der Pleiße schwimmt!
Q: I'm going slightly mad!
W: Wer zwingt mich eigentlich zu dem Schei...?
Q: Under pressure!
W: Nö, ich hör jetzt auf!
Q: Show must go on!
W: Es geht wieder, ich bekomme die zweite Luft!
Q: The miracle!
W: Ich hab's geschafft, ich bin halt doch der Größte!
Q: We are the champions!

Montag, 11. Februar 2008

Das Knie regiert die (Läufer-)Welt

Da habe ich doch am Samstag mal so etwas wie "Tempo" probiert und einen atemberaubenden Lauf im 5:40-er Schnitt gemacht, auf dass sich die Bäume (die paar, die noch stehen) in meinem Sog bewegt haben wie einst durch Kyrill und was passiert, das Knie sagt: Nöö, so nicht!
Alle Vereinskameraden bestechen durch ihre gute Frühform, bei mir sticht das Knie. Aber was soll's, da muss es durch, warum ist es Knie geworden.
Einziges Positivum am langen Samstag, ich habe die überaus erfolgreich in die Saison gestartete Vereinsamazone Jutta getroffen, sie war ziemlich flott unterwegs.

Wochenbilanz: 85 km in 4 Einheiten

Freitag, 8. Februar 2008

Wer hat Dich, Du schöner Wald.......

Seit Wochen ist ja Holzeinschlag im Auewald und was aus forstwirtschaftlicher Sicht sicher Sinn macht, das wird durch die eingesetzte Technik ad absurdum geführt. Da werden die gefällten Bäume mit Maschinen aus dem Wald gezerrt, die Spuren im Boden hinterlassen, die schon eher auf Tunnelbauten hindeuten. Da kann der geneigte Freizeitläufer quasi kilometerweit durch den Wald rennen und sieht dennoch ständig rechts und links nur noch Erde. OK, ab der M50 sollte man sich sowohl an den Anblick als auch den Geruch von feuchter Erde langsam gewöhnen, aber muss das denn wirklich sein?
Wo sind denn die Freunde von Robin Wood, die wochenlang auf einem alleinstehenden Dresdener Baum saßen, wo sind sie denn? Keine Medien, keine Umweltschützer?

Die nächste läuferhinderliche Baustelle ist am Nordufer des Cospudener See, da wird gerade eine Scharte ausgewetzt, nämlich die Hochwasserscharte. Nun wissen wir ja, dass Scharten nichts tolles sind, wie eben Schießscharten oder gar Hasenscharten......

Gelaufen bin ich auch gestern, 20 km in knapp 2 h (alle Zahlenangaben sind wie immer ohne Gewähr).

Mittwoch, 6. Februar 2008

Das Leiden des alten W.

Irgendwie steckt total der Wurm drin und das schon eine ganze Weile, genau genommen schon über ein Jahr. 2007 begann mit einer Lungenentzündung, die mich wochenlang von den Straßen und Wegen fern hielt, den Trainingsrückstand konnte ich nie wirklich aufholen. Und das Ende war auch nicht so toll, im letzten Jahreswettkampf mit dem Fuß umgeknickt und eine heftige Bänderdehnung abgeholt (wobei es das nach Ansicht meiner Physiotherapeutin gar nicht gibt).
Der Fuß macht noch immer Probleme, da meldet sich das rechte Knie mit nie gekannter Heftigkeit, es ist ein Elend.

Ach ja, gelaufen bin ich trotzdem, denn komischerweise merke ich beim Laufen nichts. Auch bei 30 km im 6-er Schnitt war alles in Ordnung, aber später...
Als Highlight unterwegs Jens getroffen, bloß gut, dass er auf einem anderen Weg und in die andere Richtung lief, da fiel mein "Tempo" nicht so auf!

Dienstag, 5. Februar 2008

Ja, hallo erstmal

Ich weiß gar nicht, ob jemand das schon weiß, aber ich blogge jetzt auch.
Wat is ein Blog, fragt man sich ja ganz spontan?
Ist das ein Schreibblog oder ein Rechenblog oder kommt das gar von Blog-Schogolade?

Nee, so nicht, wobei Schreibblogg gar nicht so weit weg ist.

Also, ich bin der Willi, ne, mit bürgerlichem Namen heiße ich dagegen Thomas.
Ich bin ziemlich läufig, was natürlich nur bedeutet, dass ich einer dieser Bekloppten bin, die bei Wind und Wetter draußen durch die Gegend hecheln. Nicht auf der Jagd nach dem anderen Geschlecht, sondern auf der Jagd nach Kilometern.
Obwohl ich schon in der M50 starte, laufe ich so richtig (ok, manche behaupten, ich laufe noch immer nicht richtig) erst seit 8 Jahren.
In dieser Zeit habe ich es immerhin auf 20 Zieleinläufe bei Marathon-Läufen gebracht und nur einen einzigen Wettkampf nicht beendet. Das krämt mich noch heute, aber dummerweise trat bei diesem Lauf eine lokale Spitze der Erdanziehung auf, der ich mich beugen musste, auf gut deutsch bin ich auf die Fre... geknallt, wenigstens kein wichtiges Körperteil betroffen....

Seit 2007 bin ich stolzes Mitglied der wirklich ruhmreichen Laufgemeinschaft LG eXa.
Auch wenn ich dort in des Wortes eigenster Bedeutung nur ein Mitläufer bin, aber die Ergebnisse meiner Vereinskameraden machen auch mich stolz. Und schließlich ist es ja so, wenn es nicht so langsame Läufer wie mich gäbe, dann wären die anderen relativ gesehen viel langsamer!